Rhenus News

Erfolgreicher Abschluss des Forschungsprojekts „FernBin“

Ferngesteuertes, koordiniertes Fahren in der Binnenschifffahrt: Was nach der Zukunft klingt, war das Ziel eines Forschungsprojektes, welches jüngst erfolgreich abgeschlossen wurde. Die Rhenus Gruppe war daran maßgeblich beteiligt und gewann viele Erkenntnisse für die Zukunft der Binnenschifffahrt.

Im Fokus des Projekts stand als Testobjekt das Gütermotorschiff Ernst Kramer, das mit zahlreichen Kameras und notwendigem technischen Equipment für seinen neuen Einsatz aufgerüstet wurde. Teil dessen waren beispielsweise die Lidar-Technologie, mit der Abstände via Laserscanning gemessen werden, sowie Geräte zur Steuerung der Systeme oder der Mobilfunkübertragung. Auf diversen Übungsfahrten im Duisburger Hafen und auf dem Rhein-Herne-Kanal wurde die Technologie getestet. Zehn Schiffsführer steuerten die Ernst Kramer aus einer der beiden eingerichteten Fahrstände und übten aus der Ferne Anlegen, Ablegen, Schleusen, sowie Strecken- und Manöverfahrt. Dabei konnten sie ihre anfängliche Skepsis gegenüber des Fernsteuerstands und der Technologie abbauen. Während der Fahrten war stets Besatzung an Bord, damit diese im Notfall eingreifen und die Steuerung an sich nehmen konnten.

Ein Grund für das Forschungsprojekt war der zunehmende Fachkräftemangel. Tagsüber ein Binnenschiff vom Büro aus steuern und zum Feierabend bei der Familie sein, ist eine Perspektive, die das Berufsfeld Binnenschifffahrt familienfreundlicher und somit attraktiver machen kann. Eine Reduzierung des Personals an Bord ist zwar noch nicht absehbar, die Betriebszeit könnte durch die Fernsteuerung jedoch erweitert werden. Auch im Rahmen der Ausbildung könnte die Technologie zukünftig hilfreich sein.