Die beachtliche Resonanz auf die Einladung des erst vor wenigen Monaten gegründeten ENERGY-HUB Port of Wilhelmshaven zeigte sowohl das Interesse als auch die Dringlichkeit der Versorgungssicherheit und Energiewende. Über 200 Teilnehmer*innen besuchten die Veranstaltung in der Vertretung des Landes Niedersachsen beim Bund.
UNIPER, ArcelorMittal, Salzgitter AG, Storag Etzel und Rhenus sind nur eine kleine Auswahl von derzeit 15 Unternehmen, die sich gemeinsam mit der Wirtschaftsfördergesellschaft Wilhelmshaven im Oktober 2021 zur Initiative ENERGY-HUB Port of Wilhelmshaven zusammengeschlossen haben. Ihr Ziel: ein industrielles Wasserstoffcluster in Wilhelmshaven aufbauen.
Konzept fußt auf drei Säulen
Dies will die Region durch drei Säulen erreichen: den Import von Wasserstoff und dessen Derivaten über Deutschlands einzigen Tiefwasserhafen, an dem große Energietanker anlanden können, die Umwidmung vorhandener Pipeline-Infrastruktur und Einspeisung von Wasserstoff sowie die Zwischenspeicherung in bereits vorhandenen Salzkavernen. Auch Transport und Konversion von bei der Wasserstoffherstellung anfallendem CO2 könnten perspektivisch einen Beitrag zur Energiewende leisten.
Dabei war Wilhelmshaven über viele Jahrzehnte vor allem als Drehscheibe fossiler Energieträger wie Rohöl und Kohle bekannt. Nun gebe es große Chancen für innovative Ansiedlungen und eine klimaneutrale Wirtschaft, äußerte Oberbürgermeister Carsten Feist auf der Pressekonferenz.
Für den Standort Wilhelmshaven als einzigen deutschen Tiefwasserhafen sprächen neben der geografischen Lage unter anderem die Vorteile der Importinfrastruktur für Flüssiggas und Wasserstoff, verfügbare Flächen zur Ansiedlung von Unternehmen sowie eine optimale logistische Anbindung und Speicherkapazitäten.
Hälfte der H2-Versorgung ab 2030
Laut den Ergebnissen der dena-Studie könnte Wilhelmshaven ab 2030 die Hälfte der gesamten Wasserstoffversorgung Deutschlands durch Import und Eigenerzeugung übernehmen. Alle politischen Vertreter*innen betonten, angesichts der derzeit unsicheren Lage hinsichtlich der weiteren Versorgung mit russischem Erdgas sei eine massive Beschleunigung des Ausbaus eigener Energiekapazitäten für Import und Produktion dringend nötig.
Staatssekretärin Siemtje Möller dankte Uwe Oppitz, Geschäftsführer von Rhenus Ports und Sprecher des ENERGY-HUB, stellvertretend für alle an der Initiative beteiligten Unternehmen für ihre gemeinsamen Anstrengungen, um die Energiewende voranzutreiben. Die Interessen aller an der Initiative beteiligten Unternehmen zusammenzuführen, sei nicht schwer gewesen, verriet Uwe Oppitz. Das Motto „Gemeinsam statt einsam“ sei im vergangenen halben Jahr gelebt worden und damit ein enges Netzwerk und viel Vertrauen entstanden.
Wilhelmshaven als Energiedrehscheibe 2.0
Die Vorstellung der Studienergebnisse in Berlin war für Olaf Lies folgerichtig, denn die geplanten Kapazitäten und Projekte in Wilhelmshaven seien nicht nur ein Beitrag für Niedersachsen, sondern für ganz Deutschland: „Ohne Wilhelmshaven wird die Transformation nicht gelingen.“ Schließlich lobte dena-Geschäftsführer Andreas Kuhlmann die „großartigen Anstrengungen mit Mut, Weitsicht und Leadership. Wir lernen viel aus solchen Projekten.“
Neben Uwe Oppitz nahmen weitere Rhenus-Repräsentanten an der Veranstaltung teil. „Wilhelmshaven ist schon jetzt Energiedrehscheibe und ein industrielles Wasserstoffcluster befindet sich im Aufbau. Es würde mich freuen, wenn unsere Mannschaft vor Ort dabei hilft, die Visionen zu verwirklichen, und ermöglicht, zusätzliche industrielle Ansiedlungen und Arbeitsplätze zu schaffen“, äußerte der langjährige Rhenus-Vorstand Michael Viefers.
Weitere Veranstaltungen des ENERGY-HUB Port of Wilhelmshaven sind bereits in der Vorbereitung, unter anderem am 29. Juni in Hannover, am 25./26. August in Gödens und am 21. September in Wilhelmshaven.
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