Konfrontiert wird diese Branche wie keine andere seit einigen Jahren mit spürbaren Auswirkungen des Klimawandels – konkret, dem Niedrigwasser. „Was früher als Jahrhundertevent oder Trockenperiode betitelt wurde, geschieht mittlerweile jährlich. Der Rhein entwickelt sich immer mehr zu einem Regenfluss“, so Dirk Gemmer. Zudem sind aufgrund der regulären Laufzeiten eines Binnenschiffs innovative Entwicklungen und Pilotprojekte für neue Antriebskonzepte hier seltener. Die Lösung für beide Herausforderungen ist für Rhenus der Bau drei neuer Schiffe, die neben einem besonders flachen Schiffsdesign vor allem auf einen elektrisierten Antrieb setzen.
„Dieser ermöglicht es uns, später verschiedene Kraftstoffmodule oder Motoren einzusetzen, wir sind also nicht für einen langen Zeitraum an eine Antriebsform gebunden“, erläutert Herbert Berger. Trotzdem hat sich Rhenus bei den neuen Schiffen festgelegt; bei allen drei Schiffen auf eine Batteriezelle, die einen der Dieselmotoren ersetzt, und bei zwei Schiffen zusätzlich für eine Wasserstoff-Brennstoffzelle, die beim dritten Schiff nach Bedarf nachgerüstet werden kann. Damit leistet Rhenus Pionierarbeit, denn für das neue Antriebskonzept muss eigens eine Zertifizierungsklasse beantragt werden.
Zum Einsatz kommen die neuen Flagschiffe künftig auf dem Rhein zwischen Rotterdam und Mannheim. Warum ein Schiff nicht mal eben das Fahrtgebiet wechseln kann, wieso Rhenus nicht probiert sondern Ernst macht und ob das Marketing-Team wohl zur Schiffstaufe eingeladen wird – all diese Antworten gibt es in der neuen Episode von „Logistics People Talk“. Jetzt reinhören!